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H aus m itteilung
4. Februar 2013 Betr.: Syrien, Sexismus-Debatte, Uli Hoeneß
W ährend der vergangenen zehn Jahre reiste SPIEGEL-Reporterin Susanne
Koelbl mehrmals nach Syrien, sie traf Präsident Baschar al-Assad zum Inter-
view, schrieb über seine Familie, über Jugendfreunde und Vertraute ebenso wie
über die syrische Opposition. Kurz vor Silvester fuhr Koelbl noch einmal nach
Damaskus, in eine angespannte Stadt, in ein umkämpftes Land – mehrere Tage war
sie die einzige westliche Journalistin in
der Hauptstadt. Dort gibt es nur stunden-
weise Strom, Heizungen funktionieren
kaum; wer durch die Straßen geht, sieht
Scharfschützen auf den Dächern liegen,
fast jeder Mann trägt eine Waffe. Der Kon-
flikt, das ist Koelbls Fazit nach drei Wo-
chen, dauert bereits zu lange, um ein kon-
struktives Ende finden zu können, etwa
in einer Übergangsregierung. „Womöglich
entfesselt sich der Krieg erst jetzt“, sagt
Koelbl. „Er hat die Kraft, die ganze Re-
gion ins Unglück zu reißen“ (Seite 84).
Koelbl in Damaskus
D er Kieler FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki ist einer der letzten beken-
nenden Machos der deutschen Politik. Als die SPIEGEL-Redakteure René
Pfister und Merlind Theile den Versuch unternahmen, eine junge Feministin für
ein Streitgespräch mit Kubicki zu gewinnen, mussten sie länger als erwartet suchen.
Anne Wizorek, die Initiatorin der Twitter-Aktion „#aufschrei“, kommentierte die
Anfrage des SPIEGEL auf Twitter mit einem Videoausschnitt, in dem eine junge
Frau angewidert das Gesicht verzieht. Die Piratin Laura Dornheim hatte mehr
Mut: Vergangenen Freitag stritt Dornheim, 29, mit dem FDP-Mann, 60, im Berliner
SPIEGEL-Büro über den richtigen Umgang von Männern und Frauen miteinander.
Kubicki hat aus der Debatte um seinen Parteikollegen Rainer Brüderle ganz eigene
Konsequenzen gezogen: Während er seine Gesprächspartnerinnen bislang gern
mit Handkuss begrüßte, verzichtet er nun auf diese Geste. Ab sofort schüttelt
Kubicki im beruflichen Umfeld auch Frauen bloß noch die Hand (Seite 32).
A ls Fan des Fußballvereins Borussia Mönchengladbach hatte SPIEGEL-Autor
Markus Feldenkirchen in seiner Jugend ein verlässliches Feindbild. FC-Bayern-
Manager Uli Hoeneß war für ihn die Fratze des Kapitalismus, polternd, macht-
bewusst und arrogant, nicht zuletzt, weil er zuverlässig die besten Gladbacher
Spieler wegkaufte, zum Beispiel Lothar Matthäus 1984. Als er Hoeneß jetzt für ein
Porträt traf, fragte sich Feldenkirchen bald, wer sich nun verändert hat: Hoeneß
oder er selbst. Sie sprachen lange mitein-
ander, reisten in die bayerische Provinz
und zu einem seiner vielen Vorträge
nach Wien. Feldenkirchen erlebte den
heutigen Präsidenten des FC Bayern als
nachdenklichen, engagierten und sozial
denkenden Menschen, den der große
Erfolg offenbar gelassener gemacht hat.
Was wiederum Feldenkirchen entspann-
te – zumal seine Gladbacher von den
letzten drei Meisterschaftsspielen gegen
Bayern keines verloren haben (Seite 36).
Feldenkirchen, Hoeneß
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Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 6/2013
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