Der Spiegel 2007 29.pdf
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
16. Juli 2007
Betr.: Titel, Trinkwasser, Olympia
I
n Deutschland ist der Dalai Lama, 72, populärer als der Papst, und er wird bei
seinen Auftritten gefeiert wie ein spiritueller Superstar: Von einer „Dalai-Lama-
Mania“ ist die Rede, seit der tibetische Gottkönig einen in dieser Woche beginnenden
zehntägigen Besuch in der Bundesrepublik
angekündigt hat. Titel-Autor Erich Follath, 58,
lernte den im Westen verehrten und von den
chinesischen Kommunisten gehassten Friedens-
nobelpreisträger vor 15 Jahren kennen. Er hat
ihn oft in dessen Exil im nordindischen Dharam-
sala besucht und ihn jüngst zu zwei langen Inter-
views getroffen. Erstmals sprach der Dalai Lama
dabei über einen Rückzug aus der Politik und
den Wunsch, seine Heimat Tibet „als Privat-
mann“ zu besuchen. Aus Follaths jetzt erschei-
nendem Buch „Das Vermächtnis des Dalai Lama“
(Verlag Collection Rolf Heyne, 19,90 Euro)
druckt der SPIEGEL diese Woche Auszüge. Der
nicht selten zu Heiterkeit aufgelegte Tibeter for-
derte vorigen Donnerstag schallendes Gelächter
unter 4500 Pilgern aus aller Welt heraus, als er
in Dharamsala SPIEGEL-Titelbildchef Stefan
Kiefer, 49, und Fotograf Frank Krems, 46, zu
sich auf die Bühne holte. Er müsse nun „besonders freundlich lächeln“, dann, habe
man ihm versprochen, werde sein Bild auf dem SPIEGEL-Titel erscheinen. Stunden
später trafen die Fotos aus einem Internet-Café von Dharamsala in Hamburg ein.
Das Versprechen wurde gehalten (Seite 80).
Follath, Dalai Lama
Kiefer, Dalai Lama, Krems
F
ast alle Familien, die SPIEGEL-
Redakteurin Samiha Shafy, 27, im
Kibera-Slum der kenianischen Hauptstadt
Nairobi traf, haben schon den Tod eines
Kindes beklagen müssen, das von Durch-
fallerkrankungen dahingerafft wurde –
verseuchtes Trinkwasser ist eine der
häufigsten Ursachen der hohen Kinder-
sterblichkeit. Ein Schweizer Forscher ver-
sucht den Slumbewohnern nun eine
einfache Methode zur Desinfektion des
Wassers nahezubringen. Es wird in einer
PET-Flasche dem Sonnenlicht ausgesetzt, und die schlimmsten Keime sterben.
Während manche Einheimische dem simplen Verfahren mit Skepsis begegnen,
wagte Shafy vor deren Augen einen Selbstversuch und trank das sonnenbestrahlte
Wasser. „Ich blieb gesund“, sagt die SPIEGEL-Redakteurin (Seite 116).
Shafy, Slumbewohnerin (in Nairobi)
D
arf der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius, 20, von den Olympischen Spielen
2008 in Peking ausgeschlossen werden, weil er auf Unterschenkelprothesen läuft?
Handelt es sich dabei um eine wettbewerbsverzerrende Aufrüstung des Körpers?
SPIEGEL-Redakteur Hilmar Schmundt, 40, recherchierte die Hintergründe der
skurrilen Debatte im internationalen Leichtathletikverband IAAF. Bis der endgültig
entscheidet, darf Pistorius gegen Nichtbehinderte antreten. Schmundt, nicht langsam,
ließ sich in Südafrika von dem Sportler herausfordern. „Er gab mir 20 Meter Vorsprung
und hat mich in Windeseile überholt“, berichtet der SPIEGEL-Mann (Seite 120).
5
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
29/2007
In diesem Heft
Titel
Dalai Lama, Gottkönig ohne Land ........................ 80
Wie Deutschlands Buddhisten
ihren Glauben leben .............................................. 86
Interview mit Benediktinerabt Notker Wolf über
die Unterschiede zwischen Papst und Dalai Lama ... 88
Deutschland
Panorama:
Ringen um Freilassung der
deutschen Irak-Geisel / Unionspolitiker gegen
Merkels Klimapläne / Künast warnt
Grüne vor Rückfall in Pazifismus ........................... 15
Kernenergie:
Alte Atommeiler, überfordertes
Personal, schlechtes Krisenmanagement – wie die
jüngsten Störfälle den Atomausstieg befördern ..... 18
Reformen:
Widerstand der SPD gegen
die Bahn-Privatisierung ......................................... 22
Innere Sicherheit:
Wie Minister Wolfgang
Schäuble den umstrittenen Umbau des Rechtsstaats
vorantreiben will ................................................... 24
Umfrage:
Wowereit und Lafontaine legen zu ....... 28
Außenpolitik:
Klimasturz im
deutsch-französischen Verhältnis ........................... 32
Kirche:
Der Papst brüskiert die Protestanten ....... 35
Union:
Die Konservativen suchen Ideen
und eine Führungskraft ......................................... 38
Linke:
Scheitern die Expansionspläne
im Westen am Personal? ....................................... 40
Bayern:
CSU-Landrätin Gabriele Pauli
will an die Parteispitze .......................................... 42
Schulpolitik:
Hessens bibeltreue
Kultusministerin Karin Wolff verstört
Parteifreunde und Kirchenvertreter ...................... 44
Fahndung:
Wie Handys zu
Wanzen umprogrammiert werden ......................... 46
Glos, Gabriel
Atomkraftwerk Krümmel
Kernenergie spaltet die Koalition
Seite 18
Ein Brand im Reaktor Krümmel hat Zweifel an der Zuverlässigkeit der Energie-
konzerne geschürt. Der Zwischenfall ist für Umweltminister Sigmar Gabriel ein Be-
leg für die Gefahren dieser „Risikotechnologie“. Für Wirtschaftsminister Michael Glos
ist er ein Rückschlag: Er will die Laufzeit von Kernkraftwerken verlängern.
Schäuble legt nach
Seite 24
Kaum hat Bundesinnenminister Schäuble
mit seinen provokativen Forderungen,
Terroristen zu töten und Terrorverdächtige
zu internieren, für Wirbel gesorgt, legt er
nach. Nun fordert der Sicherheitsminister,
das Strafgesetzbuch zu verschärfen. So
sollen künftig bereits terroristische „Vor-
feldhandlungen“ wie Geldbeschaffung mit
Gefängnisstrafen geahndet werden.
Gesellschaft
Szene:
Rezeptfreie Diätpille /
Studie über Pechvögel ........................................... 48
Eine Meldung und ihre Geschichte – über einen
mysteriösen Banküberfall in den USA ................... 49
Abschiebung:
Eine in Hamburg lebende
Russin will ihre neue Heimat nicht verlassen ........ 50
Ortstermin:
Im Kanzleramt zelebriert
Angela Merkel den zweiten Integrationsgipfel ...... 54
Schäuble
Auf der Suche nach dem neuen MySpace
Seite 70
Vom belächelten Teenager-Spielzeug zum Milliardengeschäft: Im Web 2.0 suchen
Gründer und Investoren die nächste zündende Geschäftsidee. Mega-Erfolge wie
MySpace und YouTube bleiben bislang selten. Stattdessen wächst die Protestkultur.
Wirtschaft
Trends:
LTU-Piloten stimmen über Streik ab /
Subventionen des Bundes sinken / Union gegen
neue Job-Zuschüsse .............................................. 56
Umweltpolitik:
Deutsche Konzerne werden
grün – aus Profitstreben ........................................ 58
Aktien:
Geht die Party weiter? .............................. 62
Löhne:
Die Forderungen der Lokführer
stoßen bei den Bürgern auf Sympathie ................. 63
Banken:
SPIEGEL-Gespräch mit Jamie Dimon,
dem Chef von J. P. Morgan Chase, über die Gefahr
durch Hedgefonds und Millionengehälter ............. 64
Dienstleistungen:
Internet-Portale für
günstige Handwerkerarbeiten verzeichnen
gigantische Zuwachsraten ..................................... 67
Angst vor der
Abschiebung
Seite 50
Deutschland tut sich schwer damit, aus
dem Strom von Einwanderern die Aus-
länder auszuwählen, die sich integrie-
ren können und wollen. Die Russin
Maria Sorokina ist eine von 180 000
befristet geduldeten Migranten, denen
eine Abschiebung droht. Darüber ent-
scheiden Beamte, die auf der Suche
sind nach dem tüchtigen, schlauen,
sprachgewandten Ausländer.
Medien
Trends:
Sat.1 kürzt die
Informationsprogramme / Neuer NDR-Intendant
setzt auf eigenen Nachwuchs ................................. 68
Fernsehen:
Vorschau / Rückblick ......................... 69
Internet:
Der Hype um das Web 2.0
treibt skurrile Blüten.............................................. 70
Presse:
Interview mit dem Schweizer Verleger
Michael Ringier über die Konkurrenz
in Zeiten von Gratis- und Internet-Kultur ............. 74
Sorokina
8
der spiegel
29/2007
Ausland
Panorama:
Blutgeld soll Bulgarinnen
vor Todesstrafe bewahren / Brasilien setzt auf
Nuklearhilfe aus Deutschland /
EU-Streit um Anti-Terror-Koordinator .................. 77
Pakistan:
Machtkampf zwischen Musharraf
und den Islamisten ................................................ 96
Türkei:
Erdogans Doppelstrategie ......................... 98
Großbritannien:
Die Tagebücher
des Blair-Vertrauten ............................................. 102
Irak:
Premier Maliki auf verlorenem
Posten .................................................................. 104
China:
Der Bauer, den die KP fürchtet ............... 105
Global Village:
Ein Deutscher belebt
seit 30 Jahren das Kneipenleben in Namibia ....... 106
Junge Türkinnen in Ankara
Sport
Szene:
Armut unter ehemaligen Sportlern
in China / Pazifiküberquerung
der britischen Ruderin Roz Savage ...................... 109
Formel 1:
SPIEGEL-Gespräch mit
Bernie Ecclestone über den Jungstar Lewis
Hamilton und die Ausweitung der Rennserie ....... 110
Doping:
Ratlose Tour-de-France-
Berichterstattung bei ARD und ZDF ................... 113
Wohin steuert die Türkei?
Seite 98
Premier Erdogan dürfte die Wahlen am Sonntag gewinnen – aber wohin will er die
Türkei führen? Die alte kemalistische Elite wirft ihm Abkehr von säkularen Prinzi-
pien vor, Intellektuelle befürchten, er wolle den Gottesstaat einführen. Wahrschein-
lich will Erdogan beides: das Land modernisieren und eine konservative Wende.
Wissenschaft · Technik
Prisma:
Krebshysterie um Wärmestrahlung /
Goldschürfer am Rhein ........................................ 114
Gesundheit:
Wie ein Schweizer
Forscher mit Plastikflaschen Tausende
Menschenleben retten will ................................... 116
Medizin:
Narbenfrei operieren durch Vagina,
Darm und Magen ................................................. 119
Sportwissenschaft:
Ein Sprinter ohne Füße
will bei den Olympischen Spielen
in Peking starten .................................................. 120
Bauwerke:
Wann kippt der schiefe Turm
von Bad Frankenhausen? ..................................... 123
Automobile:
Der neue Sportwagen
von Maserati ........................................................ 124
Sarkozys
Kampfansage
Seite 32
Vorbei die Zeit des Schmeichelns:
Vehement versucht Frankreichs Staats-
präsident Nicolas Sarkozy, Angela Mer-
kel die Führungsrolle in Europa abzu-
nehmen. Doch den offenen Kampf will
die Kanzlerin vermeiden – sie setzt dar-
auf, Sarkozy geräuschlos auszubremsen.
Merkel, Sarkozy
Kultur
Szene:
Nürnberg feiert Albrecht Dürer
und seine Beschäftigung mit nackter Schönheit /
Rettet eine Fledermaus
das Dresdner Weltkulturerbe? ............................. 127
Festspiele:
Machtkampf der
Wagner-Töchter in Bayreuth ................................ 130
Zeitgeschichte:
Mitgliedskarten der NSDAP
mit neuen prominenten Namen ........................... 134
Kino:
Quentin Tarantinos halbstarker Film
„Death Proof“ ..................................................... 135
Pop:
Der irische Sänger Damien Rice begeistert
mit wehmütigem Schmachtsound ........................ 138
Bestseller
.......................................................... 139
Autoren:
Vor 20 Jahren starb der wilde Rebell
Jörg Fauser – jetzt erscheint sein nachgelassener
Roman „Die Tournee“ ......................................... 140
Nahaufnahme:
Wie Österreich das
50. Jubiläum des Operettenfestivals am
Neusiedler See zelebriert ..................................... 142
Ecclestones
Expansion
Seite 110
Seit Jahrzehnten beherrscht der briti-
sche Milliardär Bernie Ecclestone die
Formel 1. Nun will der 76-Jährige die
Rennserie in Asien etablieren. „Wir
wollen eine Weltmeisterschaft austra-
gen“, sagt er im SPIEGEL-Gespräch,
„keine Europameisterschaft.“
Ecclestone
Miss Bayreuth
Seite 130
Bei den Bayreuther Festspielen tobt erneut ein
Machtkampf: Scheitert der greise Festspielleiter
Wolfgang Wagner mit dem Versuch, seine Tochter
Katharina als Nachfolgerin durchzusetzen?
Briefe
.................................................................... 10
Impressum, Leserservice
................................ 144
Chronik
............................................................... 145
Register
............................................................. 146
Personalien
........................................................ 148
Hohlspiegel /Rückspiegel
................................ 150
Titelbild:
Foto Frank Krems für den SPIEGEL
Katharina Wagner
9
Briefe
Eher erfolgversprechend wäre es doch,
statt an den Symptomen hier in Europa
an der Wurzel des Islamismus im Nahen
Osten anzusetzen. Die sozioökonomisch
höchst kritische Lage in der Region ist der
Nährboden für radikale Ideologien.
Erlangen (Bayern) Matthias Fischbach
Junge Liberale Mittelfranken
„Die Frage, ob die Staatsgewalt alles, aber
auch wirklich alles zum Schutz des Landes
machen darf, wird sich schlagartig
erübrigen, wenn das erste Terrorattentat
mit Toten stattfindet. Dann werden
alle Gutmenschen, Datenschützer und
Verzögerer sowieso keine passenden
Worte mehr auf Lager haben.“
Der Ausgang der Geschichte David gegen
Goliath ist kein Märchen, sondern seit Jahr-
tausenden festgeschrieben: Auch der mit
allen Mitteln hochgerüstete Goliath wird
David unterliegen. Kleinheit und Wendig-
keit schlägt große Schwerfälligkeit allemal.
Nur in einem Netzwerk kleiner, unabhän-
giger Staaten würden sich die Top-Terroris-
ten auch logistisch verheddern. In einem
Weltstaat hingegen braucht man sich ja nur
irgendwo erfolgreich in die Luft zu jagen.
Bürmoos (Österreich)
Erich Janoschek aus Kaiserslautern zum Titel „Der Preis der Angst –
Wie der Terrorismus den Rechtsstaat in Bedrängnis bringt“
SPIEGEL-Titel 28/2007
Rechtssystem als eine Geisel benutzt wird
oder selbst zum Opfer zu werden droht. Im
schlimmsten Fall wird Justitia missbraucht.
Mainz
Wie bei David und Goliath
Nr. 28/2007, Titel: Der Preis der Angst – Wie der
Terrorismus den Rechtsstaat in Bedrängnis bringt
Bernd Zywietz
Dr. Günther Witzany
Der Tod steht immer am Ende des Lebens,
aber bis dahin möchte ich in einem freien,
nicht totalitären Staat gelebt haben. Die
Wahrscheinlichkeit des Todes durch Un-
fall ist noch immer größer als die, durch ei-
nen Anschlag ums Leben zu kommen. Der
größte Erfolg für die Terroristen und damit
auch Motivation für weitere Anschläge ist
die künstliche Angsthysterie, die uns die
Schäubles dieser Welt einimpfen wollen.
Demonstrative Gelassenheit und weniger
mediale Aufmerksamkeit wären eine Hor-
rorvorstellung für potentielle Attentäter.
Berlin
Wer vorgibt, die Freiheit vor Terror zu
schützen, und freie Bürger überwachen
lässt, ist selbst ein Terrorist gegenüber der
Freiheit und spielt den Feinden der De-
mokratie in die Hände.
Gütersloh
Unser Staat benötigt einen Umbau, aller-
dings zu mehr Rechtsstaatlichkeit – und
nicht zu weniger. Wolfgang Schäuble zeigt
das Maß an Überheblichkeit und Arro-
ganz, das ihn auch schon in der Kohl-
Ära ausgezeichnet hat. Er sollte endlich
abtreten. Er ist tatsächlich eine Gefahr
für unseren Rechtsstaat geworden! Nicht
der internationale Terrorismus verändert
ihn, sondern die unangemessene Reaktion
hierauf.
Bayreuth (Bayern) Ortwin Lowack
1987 bis 1991 CSU-Sprecher im Bundestag
Carsten Engelbrecht
Wolfgang Rietig
Alle Gegenargumente werden über Nacht
verstummen, wenn das Szenario eintritt,
vor dem man die größte Angst hat: der
Überfall auf ein Kernkraftwerk mit seinen
unabsehbaren Folgen. Und wir alle werden
der schönen liberalen Zeit nachtrauern.
Leipzig
„Der Preis
ist
Angst“, müsste es heißen,
der Preis für geistige Freiheit, für Freiheit
im globalen Verkehr und in der global me-
dialen Vernetzung – zu hoch?
Hamburg
Innenminister Schäuble
Unverständlich und unangemessen?
Günther Schultze
Dr. Kurt Jeroch
So treffend Ihre Titelzeile „Der Preis der
Angst“ selbst ist, so wenig passend er-
scheint mir das Titelbild. Wer den Rechts-
staat als steinerne Statue darstellt, impli-
ziert seine Verwundbarkeit durch Terror
und Gewalt. Der Justitia müsste man kon-
sequenterweise raten, die Waage wegzu-
schmeißen, die Augenbinde abzureißen und
sich mit dem Schwert als einzigem verblie-
benen Werkzeug den Sprengstoffgurt ab-
zureißen und in die „Schlacht“ gegen den
Terror zu ziehen. Genau das ist es, was
Schäuble letztlich fordert, wenn er „Ge-
fährder“ wie „Kombattanten“ behandeln
will. Genau so aber demontieren wir selbst
unseren Rechtsstaat und werfen ohne Not
unsere liberalen Werte über Bord.
Seukendorf (Bayern)
Das Lachen wird uns noch vergehen. Die
kaum verbrämte Schmähkritik an Innen-
minister Schäuble empfinde ich in Wirk-
lichkeit als Lob für vollen Einsatz im
Dienst der nationalen Sicherheit.
Traben-Trarbach (Rhld.-Pf.) Dr. Axel Henrichs
Ein Richter auf dem Stuhl Schäubles wäre
zu Recht als befangen zu erklären. Die trau-
matisierende Erfahrung eines Attentats ist
schmerzhaft genug. Das projizierte Sicher-
heitsbedürfnis eines alten Mannes aber ist in
einer modernen Demokratie nicht förder-
lich. Nichts zerfällt. Das hysterische Aus-
einanderlaufen der freien Geister unseres
deutsch-europäischen Zentralstaates nach
den Erfahrungen in den siebziger Jahren ist
unverständlich und unangemessen.
Göttingen
Welch ein Menschenbild, Herr Schäuble!
Da fällt mir nur noch Martin Niemöller
ein: „Als sie mich abholten, war niemand
mehr da, der hätte protestieren können.“
Hamburg
Dr. Angela Graf
Roland Tammer
Vor 50 Jahren
DER SPIEGEL
vom 17. Juli 1957
Ruhr-Bistum
Zwei päpstliche Bullen.
Ford-Aktien
Meisterstück ameri-
kanischer Geschäftspolitik.
Erbschaftsstreit
Krach im Hause Thyssen.
Katholische Damenmode
Tugendhafte Eleganz.
Rollenfunde von
Qumran
Kritischer Forscher wurde entlassen.
Medizin
Frischzellen
gegen Atomschäden.
Umstrittenes Musiklexikon von
Hans Joachim Moser
Sehr freie Nachdichtungen.
Verkehrsprobleme
in Paris
Parkscheiben gegen Parksünder.
Martin Lochner
Bei Ihrem Titelmotiv sind Sie übers Ziel
hinausgeschossen. Justitia mit Sprengstoff-
gürtel – das ist ja brisant und pointiert, doch
Sie wollen doch wohl nicht die Justiz mit
Selbstmordattentätern gleichsetzen, die in
ihrem Wahn andere mit sich in den Tod
reißen. Das Problem ist eher, dass unser
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oder im Original-Heft unter Tel. 08106-6604 zu erwerben.
Titel: Sowjetischer Parteichef Nikita Chruschtschow
10
der spiegel
29/2007
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